Bronzemedaille für Andreas Dömel bei den Deutschen Meisterschaften
Der Laufener erreicht mit seinem Doppelpartner Kirner aus Stein das Halbfinale der Deutschen Individualmeisterschaften für Verbandsklassen in Mühlheim an der Ruhr
Bei den stark besetzten Bayerischen Einzelmeisterschaften der Herren A-Klasse war Andreas Dömel einer der wenigen Spieler, die nicht mindestens Oberliga, also vierthöchste Liga Deutschlands, spielten. Dadurch wurde er vom bayerischen Fachwart zur Teilnahme an den Deutschen Individualmeisterschaften für Verbandsklassen eingeladen. Diese wurden im Juli ausgetragen, wobei in der drei verschiedenen Klassen (A, B, C) jeweils vier bayerische Teilnehmer an den Start gingen.
Dömel war mit A für die höchste Klasse qualifiziert, in der Spieler bis zur Verbandsklasse - in Bayern die Bayernliga - teilnehmen durften.
Die Einzelmeisterschaften fanden am Wochenende des 16./17. Juni in Mühlheim an der Ruhr in Nordrhein-Westfalen statt, 760km entfernt von Laufen. Die Auslosung und das Spielsystem war bereits im Vornherein bekannt. Im Einzel gab es 4er-Gruppen, wobei sich die ersten zwei für die Endrunde qualifizierten. Im Doppel war sofort KO-System.
Nach 8-stündiger Anfahrt am Freitag morgen wurde der Abend für das Einspielen in der Halle und erste Besprechung des bayerischen Teams genutzt.
Für 11 Uhr Samstag morgen wurde für Andreas Dömel das erste Einzel angesetzt. Jeweils zwei Stunden darauf sollten die beiden weiten Einzel stattfinden.
Durch Vergleich des TTR-Werts der Gruppengegner kristallisierte sich schnell heraus, dass das Spiel entscheidenden Charakter haben sollte. Mit ca. 1950 Punkten hatte der Gegner die zweitmeisten der Gruppe und wenn mindestens der zweite Platz erreicht werden sollte, musste dieser bezwungen werden. Andy hatte Startschwierigkeiten und gab die ersten beiden Sätze ab. Doch im 3. kämpfte er sich wieder heran, entschied den Satz für sich und ging auch im 4. Satz mit 10:6 in Führung. Mit dem Momentum auf Seiten des Laufeners sah alles nach einem entscheidenden 5. Satz aus, doch der Gegner aus Niedersatzen kam Punkt um Punkt heranund entschied den Satz noch zu seinen Gunsten.
Ähnliches Bild zwei Stunden später gegen einen 2000er Hessen. Wieder gingen die ersten beiden Sätze verloren, wieder wehrte sich Dömel gegen die Niederlage und gewann den 3. Satz, wieder verlor er das Spiel knapp im 4.
Durch die beiden Niederlagen war das Erreichen der Endrunde nicht mehr möglich, doch Andy wollte sich noch mit einem Sieg aus dem Einzel verabschieden. Konsequent blieb er seiner Linie treu, verlor die ersten beiden Sätze, gewann den 3. und verlor in der Verlängerung im 4. Satz. Der Bayer und der Baden-Württemberger schenkten sich nichts und lieferten sich packende Topspinrallies. Jeder Satz wurde bis zum letzten Punkt ausgereizt, sodass die beiden noch an der Platte standen, als alle Spieler an den 23 anderen Tischen bereits den Spielbereich verlassen hatten.
Mit den gezeigten Leistungen konnte Dömel zufrieden sein, jedoch fehlte in den entscheidenden Momenten die volle Fokusierung auf den nächsten Punkt und auch ein kleines Quäntchen Glück. Gegen die besten aus ganz Deutschland werden Nachlässigkeiten sofort bestraft.
Am Nachmittag war die Vorrunde in allen Klassen beendet und es ging mit der Doppel-Konkurrenz weiter. Andy Dömel wurde als Doppelpartner Kirner vom Bayernligisten TSV Stein zugeweisen. Wie sich herausstellte, war Kirner wie Dömel Linkshänder, was im Doppel eine recht ungünstige Konstellation bedeutet. Ohne große Erwartungen ging man in das erste Einzel mit dem Ziel, sich nicht gegenseitig auf die Füße zu steigen.
Überraschenderweise harmonierten die beiden von Anfang an recht gut und der entscheidende fünfte Satz brachte die Entscheidung. Mit 11:9 ging dieser Satz an das bayerische Doppel.
Das Video vom Spiel ist in voller Länge nachfolgend zu sehen.
Mit diesem Erfolg war bereits das Viertelfinale erreicht und nur noch ein weiterer Sieg trennte die Bayern von den Medaillenrängen. Um 18:30 begann das Viertelfinale gegen einen Bekannten aus der Gruppe, den 2000er aus Hessen, mit zugehörigem Doppelpartner.
Dömel/Kirner spielten wie wenn sie Jahre lang nichts anderes gemacht hätten, als miteinander Doppel zu spielen, und gewannen das Viertelfinale klar mit 3:0.
Der Turniersamstag war mit diesem Spiel beendet und sämtliche weiteren Spiele sollten am Sonntag stattfinden. Das Halbfinale im Doppel war für 13 Uhr angesetzt. Doch da sämtliche passende Mitfahrgelegenheit aus Bayern entweder schon am selben Abend oder am nächsten Morgen abreisten und ab 13 Uhr keine Zugverbindung mehr nach Laufen ging, wäre Dömel frühestens Montag im Laufe des Tages zurückgekommen, wo schon die Arbeit rief. Aufgrund dieser ungünstigen Lage sah man sich gezwungen, das Halbfinale kampflos abzugeben.Nichtsdestotrotz war das Abschneiden ein großer Erfolg mit einer Bronzemedaille durch Erreichen des Halbfinales.
Somit war das Turnier für Andy Dömel beendet und es wurde am Samstag Abend die lange Heimreise im Auto eines weiteren Spielers aus Oberbayern angetreten. Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, bei den höchstmöglichen Meisterschaften auf deutscher Ebene mit Spielern aus 15 anderen Bundesländern teilzunehmen. Einen Stockerlplatz auf nationaler Ebene gibt es nicht jeden Tag.
- Links:
- www.dimvk2012.de